
Wie Jesper Juul hier
schreibt, ist es immer extrem wichtig, dass wir auch das meinen, was wir sagen. Kinder hören nicht nur unsere Worte, sondern lesen vor allem unsere innere Einstellung - unsere Mimik und
Gestik.
Nicht desto trotz ist
wohl das Wort "Nein" das Wort, was Kinder vermutlich am häufigsten in Ihrer Kindheit hören. Einige denken wahrscheinlich sogar, es sei ihr Name...🙄Dann brauchen wir uns nicht wundern, dass uns spätestens in der Autonomiephase auch öfter am Tag
ein "Neeeeiiinnnn" entgegen hallt. Damit wollen unsere Kinder, wie wir ja auch, Grenzen signalisieren.
Gleichzeitig ist
es nicht selten so, dass sich das Wort in unserem täglichen Miteinander schon fast "abgenutzt" hat. Frustrierend selten hören unsere Kinder demnach noch auf dieses Signalwort. Wir
fühlen uns dann ignoriert, hilflos und werden wütend. Sicherlich spielt hier immer auch die notwendige Abgrenzung eine Rolle, die zur Entwicklung unserer Kinder gehört. Parallel dazu,
sollten wir Eltern uns aber auch immer wieder selbst fragen, ob wir etwas tatsächlich verbieten müssen.
Wenn wir in uns
hinein hören, ist es vielleicht unsere eigene Müdigkeit oder Bequemlichkeit. Wollen wir wirklich schon wieder das verschüttete Wasser aufwischen, was beim selbst ausgießen evtl. daneben
geht?! Sagen wir wirklich so Sätze wie "Es regnet, wir können nicht raus.", weil es nicht geht, oder weil wir selbst vielleicht keine Lust haben den Kindern in die Matschsachen zu helfen und
selbst in der Kälte zu stehen...?! 😬
Vielleicht muss
auch das ominöse "man" als Begründung herhalten, weil "man das eben nicht macht". 😌 "Man steht erst vom Tisch auf wenn alle fertig sind". Versteht mich
nicht falsch, ich scheue nicht die Diskussion oder einen Wutanfall und es gibt definitiv auch Situationen, die nach
einem striktem "Nein" verlangen aber es ist nunmal so, dass es mehr Kraft benötigt, die Frustration eines "Neins" zu begleiten als einfach "Ja" zu sagen, wenn nichts dagegen
spricht.💚
Innerlich sollte
man sich immer mal die Frage stellen: "Warum eigentlich nicht?" Steht mir hier vielleicht auch gerade mein "inneres Kind" oder die "gesellschaftliche Norm" im Weg? Oder versucht es doch
einfach mal für ein paar Tage mit ganz vielen "Ja!"s - und schaut, was passiert. 💚
Ich verspreche
Euch, ihr macht damit aus Eurem Kind keine Tyrannen oder verzieht sie total, sondern ihr gebt ihnen die Möglichkeit mit Euch in Verbindung zu gehen und sie werden sich viel eher auf
Kompromisse einlassen. Und letztendlich hört wahrscheinlich auch ihr dann wesentlich seltener ein "Neeeeiiiinnnn!"💚